Der Tag des Herrn

Der Tag des Herrn ist im Wort Gottes ganz klar definiert. Gott heiligte den siebten Tag! Darüber gibt es nach biblischer Grundlage keine Diskussion. Wieso stellt man aber dann eine Behauptung auf, als wäre der siebte Tag nicht der Tag des Herrn und vertauscht diesen Tag mit dem ersten Tag der Woche? Gott bestimmt die Zeiten und Zeitpunkte! In der ganzen Bibel ist der Wortlaut »Der erste Tag der Woche« nicht zu finden! Es gibt jedoch eine weitere Bezeichnung für den Tag des Herrn, und zwar der Tag seiner Wiederkunft. Wenn vom ersten Tag der Woche die Rede ist, spricht das Wort des Herrn vom Tag nach dem Sabbat. Außerdem kennt die Schrift das Wort »Woche« und bezeichnet es auch so und umschreibt es nicht.

Den ersten Tag der Woche als Tag des Herrn, dem heutigen Sonntag, festzulegen, ist nach ihrer eigenen Darlegung das Privileg der allgemeinen christlichen Kirche. Um nicht vom Thema abzulenken, wollen wir die Hintergründe hier und jetzt nicht ergründen. Der siebte Tag, der Sabbat also, hatte ursprünglich nichts mit dem Judentum zu tun sondern dieser Tag wurde von Gott eingesetzt, und er heiligte ihn für sich. Außerdem ruht Gott im Himmel und nicht auf der Erde. Er ist nicht ein Mensch wie Elias, der unter dem Ginsterstrauch ausruhte. Der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.

Die Menschen des ersten Völkerzeitalters hatten keinen Bezug zu diesem Tag. So legte Gott auch keine Beschränkung bezüglich der Speise auf, außer das Fleisch mit seiner Seele war ihnen vorenthalten, und das gilt bis zum heutigen Tag, und zwar für alle Menschen. Wir lesen das im Ersten Buch Moses Kapitel 9 die Verse 3 und 4. Vom Judentum und Gesetz war noch lange Zeit gar keine Rede; diese waren dann Jahrhunderte später die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs, der dann Israel wurde. Als Gott das Volk Israel dann aus Ägypten, aus der Knechtschaft, führte, redete er durch seinen Knecht Moses zu ihnen, dass sie sein auserwähltes Volk werden sollten aufgrund der Verheißung Abrahams.

Die Schrift spricht zum ersten Mal im Zweiten Buch Moses bezüglich des Sabbats, als der Herr ihnen das Brot vom Himmel gegeben hatte. Und es geschah am sechsten Tag, da sammelten sie das Doppelte an Brot, zwei Ghomer für einen; und alle Fürsten der Gemeinde kamen und berichteten es Moses. Und er sprach zu ihnen: Dies ist das Wort, was der Herr redete: Sabbate, eine heilige Ruhe dem Herrn für morgen; was ihr backen wollt, backt, und was ihr kochen wollt, kocht. Alles aber, was übrig bleibt, legt euch hin zur Aufbewahrung bis an den Morgen. Hier fällt auf, dass da die Rede von Sabbaten ist. Das Wort steht also in der Mehrzahl. Es geht also nicht um einen Sabbat sondern um die immerwährenden Sabbate, und zwar erst einmal um die Wochensabbate. Der eigentliche Sinn liegt viel tiefer, wie wir gegen Ende sehen werden.

Wenn das nicht beachtet wird, versteht man auch die diesbezüglichen Schriftstellen im Neuen Testament nicht.

Gott legte dem Volk Israel diesen Auftrag am Sinai auf, die Sabbate zu heiligen. Es war die Vorbereitung zu dem Bund hin, den Gott mit ihnen machen wollte. Das Volk Israel kannte den Herrn noch nicht so lange. Sie hatten zwar die Wunder erlebt, dass Gott zu retten und befreien vermag, aber sie verstanden noch nicht, dass Gott heilig und er der Herr ist. Wir können es an dem Beispiel erkennen, wie sie mit der Anordnung Gottes umgingen:

Sechs Tage werdet ihr es sammeln; aber an dem Tag, dem siebten, sind Sabbate, an dem wird es nicht sein. Und es geschah am siebten Tag, dass etliche von dem Volk hinausgingen, um zu sammeln, und sie fanden nichts. Und der Herr sprach zu Moses: Bis wann weigert ihr euch, meine Aufträge und meine Gesetze zu halten? Seht, denn der Herr gab euch diesen Tag, die Sabbate; darum gibt er euch am sechsten Tag Brot für zwei Tage; bleibt ein jeder an seiner Stelle, niemand gehe am siebten Tag von seinem Ort hinaus. Und das Volk ruhte an dem Tag, dem siebten.

Zweites Buch Moses, Kapitel 16, Vers 26 – 30

Betrachten wir das Wort Gottes aber weiter, so sehen wir, dass sie als Volk in eine völlig neue Epoche, in ein neues Zeitalter eintreten. Lesen wir zum Beispiel im Zweiten Buch Moses, Kapitel 15, Vers 26 so sehen wir, dass Gott zu einem Volk, zu einer ganzen Nation spricht, welche Forderungen er an sie hat und welche Verheißungen mit der Erfüllung verbunden sind. Und später dann stieg Moses hinauf zu Gott; und der Herr rief ihm vom Berg zu und sprach:

So wirst du zum Haus Jakob sprechen und den Söhnen Israels kundtun: Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, wie ich euch getragen auf Adlers Flügeln und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so werdet ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein; ihr aber werdet mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israels reden wirst.

Zweites Buch Moses, Kapitel 19, Vers 3 – 6

Das ist und bleibt einmalig und sehr bezeichnend! Gott macht einen Bund mit einem ganzen Volk, das er sich zu seinem Eigentum erwählt; und sie werden eine heilige Nation sein. Und wir lesen weiter:

Und Moses kam und rief die Ältesten des Volkes und legte ihnen alle diese Worte vor, die der Herr ihm anordnete. Da antwortete das ganze Volk insgesamt und sprach: Alles, was der Herr geredet hat, werden wir tun! Und Moses brachte die Worte des Volkes zum Herrn zurück.

Zweites Buch Moses, Kapitel 19, Vers 7 – 8

Das ganze Volk bestätigte also diesen Bund, den Gott diesem Volk anbot.

Im Kapitel 20 des Zweiten Buches Moses werden uns nun die Worte des Bundes kundgetan. Wenn das als 10 Gebote deklariert wird, ist das ein großer Fehler. Es ist Gottes Testamentseröffnung mit seinem Volk und es sind keine Gebote. Es ist der Dekalog! Und hier finden wir wieder einen Abschnitt, der sich auf diesen Tag Gottes, den er für sich geheiligt hat, bezieht.

Wenn du in meinem Bund lebst, dann wirst du unter anderem folgendes tun: Sechs Tage wirst du arbeiten und all dein Werk tun; aber an dem Tag, dem siebten, sind Sabbate dem Herrn, deinem Gott; du wirst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, und dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde verfertigt, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der Herr den Tag, den siebten und heiligte ihn.

Zweites Buch Moses, Kapitel 20, Vers 9 – 11

Nun kommen wir zu einem entscheidenden Abschnitt, der grundlegend für das Verständnis der Sabbatlehre ist. Wir lesen im Zweiten Buch Moses:

Und du, rede zu den Söhnen Israels und sprich: Seht zu und meine Sabbate werdet ihr halten; denn er ist ein Zeichen zwischen mir und euch bei euren Geschlechtern, damit ihr wisst, dass ich, der Herr, es bin, der euch heiligt; und ihr werdet die Sabbate halten, weil diese eurem Herrn heilig sind; der, der ihn entweiht hat, wird zum Tod verurteilt werden; denn wer irgend an ihm eine Arbeit tut, selbige Seele wird ausgerottet werden aus der Mitte ihrer Völker. Sechs Tage wirst du eine Arbeit tun, aber an dem Tag, an dem siebten, sind Sabbate, eine heilige Ruhe dem Herrn; jeder, welcher an dem Tag, dem siebten, eine Arbeit tun wird, wird zum Tod verurteilt werden. Und die Söhne Israels werden die Sabbate halten, um sie zu tun bis in ihre Geschlechter; ein ewiger Bund. Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Söhnen Israels ewiglich; denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde verfertigt, und am siebten Tag hat er geruht und sich erquickt. Und er gab dem Moses, als er auf dem Berg Sinai mit ihm ausgeredet hatte, die zwei Tafeln des Zeugnisses, Tafeln von Stein, beschrieben mit dem Finger Gottes.

Zweites Buch Moses, Kapitel 31, Vers 13 – 18

Hier ist die Begründung: sie werden die Sabbate halten − damit ihr wisst, dass ich, der Herr, es bin, der euch heiligt; und ihr werdet die Sabbate halten, weil diese eurem Herrn heilig sind; Es ist ein ewiger Bund für das Volk Israel. Aus diesem Grund bringt auch das Evangelium für Juden bezüglich dieser Lebensformen keine Veränderung. Sie sind und bleiben Juden, ob sie nun den Messias annehmen oder nicht. Sie können nicht die Lebensform der Christen aus den Nationen annehmen, weil sie diesem ersten Bund auf ewig verpflichtet sind. Die gläubigen Juden haben den Messias und die Gläubigen aus den Nationen haben den Christus. Da nun der Messias und der Christus ein und dieselbe Person ist, haben beide die Erlösung und sind in Jesus Christus Brüder, der eine aus Glauben heraus und der andere in Glauben hinein. Jesus Christus, der Messias, ist der Eckstein und auch Haupt der Ecke. Sowohl Juden, die im Glauben der Väter leben als auch Christen sind nur eins in Jesus Christus, dem Messias, in seinem Opfer von Golgatha, in seinem Bund des Blutes und als Glieder eines Leibes. Das war das, was der Herr Jesus den Juden sagte, als er zu ihnen sprach:

Und ich habe andere Schafe, die nicht von diesem Hof sind; es ist nötig für mich, auch jene zu führen, und sie werden meiner Stimme gehorchen, und es wird eine Herde werden, ein Hirte.

Evangelium durch Johannes, Kapitel 10, Vers 16

Man erkennt es auch deutlich an dem Beispiel, das Paulus in Römerbrief, Kapitel 11 gibt. Sie, das heißt die Juden, haben die Väter, den Wurzelstock, sie sind der edle Ölbaum und die Gläubigen aus den Nationen werden als wilde Ölzweige im edlen eingestochen. Man kann es äußerlich sehen. Der edle unterscheidet sich vom wilden, und dieser Unterschied bleibt äußerlich immer sichtbar. Da die Nationen nun eingepfropft sind, leben sie nicht eigenständig sondern in einer gewissen Abhängigkeit und zwar durch das Blut im Bund des Neuen Testamentes. Es gibt also kein Christentum losgelöst vom Judentum, sondern sie sind verwachsen, aber die Nationen sind damit nicht gebunden am Bund vom Sinai, und doch sind sie jetzt ein Brudervolk, jedoch ausschließlich in Jesus Christus, dem Messias.

Jesus Christus ist Jude und die Apostel sind Juden und die ersten Gemeinden waren Juden und einige auch Proselyten. Sie lebten nach dem Gesetz Moses’ und bleiben auch dabei. Sie halten die Sabbate und die Feste, die im Gesetz angeordnet sind und sind dabei auch in den Bund des Blutes eingetreten, in den des Neuen Testamentes. Wie lesen wir in den Taten der Apostel was Jakobus zu Paulus spricht:

Tue nun dies, was wir dir sagen: Es sind vier Männer unter uns, die ein Gelübde auf sich haben; nachdem du diese mitgenommen hast, lass dich zusammen mit ihnen reinigen und mache ihretwegen den Aufwand, damit sie sich das Haupt scheren lassen würden und alle verständen, dass nichts an dem ist, von dem sie mündlich über dich unterrichtet sind, sondern auch du selbst wandelst, indem du das Gesetz beibehältst! Hinsichtlich der Nationen aber, die geglaubt haben, ließen wir brieflich nur sagen, da wir beschlossen, dass sie nichts Derartiges aufrecht erhalten, dass sie sowohl das Götzenopfer als auch das Blut und Ersticktes und auch Hurerei vermeiden.

Die Taten der Apostel, Kapitel 21, Vers 23 – 25

Und welche Position vertreten dann die Gläubigen aus den Nationen? Da der erste Bund vom Herrn Jesus Christus vollendet wurde, treten sie nun in den Neuen Bund ein, in den Bund des Blutes Jesu Christi, das ist das Neue Testament. Es geschieht auch nach der Verheißung Abrahams, aber es ist die Verheißung der Nationen und nicht die des Samens Abrahams, Isaaks und Jakobs, die eine erweiterte Verheißung haben. Der Herr Jesus sagt: Dieses Trinkgefäß, das Neue Testament in meinem Blut. In diesem Neuen Bund, dem Neuen Testament, sind Juden und Christen vereint, da die Scheidewand, die sie trennte, abgebrochen wurde. Das lesen wir so wunderbar in Epheserbrief:

Nur auf diesem Weg ist eine Errettung für alle Menschen aus allen Nationen möglich. Aber es ist nicht so wie einige dachten und denken: Die wilden Ölzweige wurden eingepfropft und die edlen Zweige abgeschnitten. Nein! Das ist ein großer Irrtum.

Brief des Apostel Paulus an die Epheses, Kapitel 2, Vers 11 – 15

Einige der edlen Zweige, und zwar die ungläubig sind, werden ausgebrochen, damit die wilden eingepfropft werden können! Aber ohne Edle geht es nicht! Und trotzdem: Bindend sind für die Nationen lediglich die vier Elemente des Mosaischen Gesetzes nach den Taten der Aposteltaten, Kapitel 15 Vers 19 – 20. Denn Petrus spricht in Jerusalem zu den versammelten Brüdern bezüglich der Nationen:

Nun also, was versucht ihr GOTT, ein Joch auf den Nacken der Schüler zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? Allein mit der Gnade des HERRN Jesus CHRISTUS glauben wir, gerettet zu werden, auf die Art und Weise, wie auch jene.

Die Taten der Apostel, Kapitel 15, Vers 10 – 11

Nun gibt es jedoch unter den Nationen, die sich zum Christentum bekennen, grundsätzlich zwei unterschiedliche Glaubensgruppen. Für die Gläubigen der allgemeinen christlichen Kirchen ist das bindend, was ihre Lehre ihnen vorschreibt. Die Kirche ist ihre Mutter und ihr müssen sie gehorchen. Sie sind durch die Taufe in den Bund des guten Gewissens eingetreten. Dadurch werden sie Mitglied der entsprechenden Kirche durch ein Taufritual und werden dem Christentum hinzugezählt. Sie rufen den Namen des Herrn an, auch verkünden sie sowohl biblische Wahrheiten, wie Kreuzigung und Auferstehung, Empfang des Heiligen Geistes, die Wiederkehr Christi in ihrem Glaubensbekenntnis, halten aber auch an verschiedenen nicht biblischen Traditionen und Überlieferungen fest. Sie berufen sich auf die Väter und sind sehr auf die Einheit der Kirche bedacht. Ihr Lehrbuch ist ihr Katechismus. Sie haben ihre bestimmte Form der Gottesdienste mit Elementen des levitischen Priesterdienstes, dabei heiligen sie jedoch den ersten Tag der Woche, eine rein heidnische Praxis. Trotz mancher Ähnlichkeiten sind sie einen völlig getrennten Weg im Hinblick auf die Lehre der Apostel und das Judentum gegangen. Sie kennen die Vergebung, aber nicht die Befreiung von Sünden, denn es fehlt ihnen die Wiedergeburt. Sie leben in immerwährender Buße und eigenwilligem Gottesdienst, haben die Wurzel mit den edlen Zweigen verachtet und sich einen eigenen wilden Ölbaum gepflanzt. Sie beziehen die Verheißungen, die ausschließlich das Volk Israel betreffen, auch auf sich. Dabei haben sie übersehen, was Paulus an die Epheser schreibt:

…, meine Einsicht zu erkennen in dem Geheimnis des CHRISTUS, das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht bekannt wurde, wie es nun seinen heiligen Aposteln und Propheten im GEIST geoffenbart wurde; dass die Nationen Miterben und zu demselben Leib Gehörige und Mitteilhabende an seiner Verheißung in dem CHRISTUS sind durch die Wirksamkeit des Evangeliums, … Sollte man das tatsächlich übersehen haben? Aber es ist ja doch ein Geheimnis, was viele nicht verstehen, weil sie den Geist nicht haben!

Brief des Apostel Paulus an die Epheser, Kapitel 3, Vers 4 – 6

Für die Gläubigen in Jesus Christus, die also den Leib Jesu Christi bilden, ist diese Ordnung und Praxis nicht bindend, denn ihre Mutter ist das obere Jerusalem; sie sind allein dem geschriebenen Wort Gottes verpflichtet und aufgebaut auf die Lehre der Apostel und Propheten, die allesamt Juden waren. Sie erlangen die Gotteskindschaft ausschließlich nach der Sinnesänderung, nachdem sie Sündenerkenntnis bekommen und das Opfer des Herrn Jesus am Kreuz von Golgatha für sich in Anspruch genommen haben, der der Richter der Lebendigen und Toten ist; sie nehmen Jesus Christus als ihren Herrn und Retter an, dann lassen sie sich auf den Namen Jesus im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes im Wasser eintauchen in Jesu Tod und sind nun wiedergeborene Kinder Gottes.

So steht es im Titusbrief, Kapitel 3, Vers 3 – 7. Sie nennen sich nicht nur Christen sondern sie sind ganz bewusst Nachfolger Jesu Christi, ihres Herrn und seine Schüler geworden. Sie sind eingepfropft und wachsen mit den edlen Zeigen zusammen und sind so teilhaftig all der Segnungen und Verheißungen des Leibes Christi, seiner Gemeinde des Neuen Testamentes. Das ist wohl der gravierendste Unterschied zum allgemeinen Christentum. Diese Gläubigen bilden den Leib Jesu Christi auf dieser Erde aus allen Völkern, Nationen und Sprachen. Geliebte, nun sind wir Kinder Gottes, schreibt Johannes im ersten Brief, und noch offenbarte sich nicht, was wir sein werden; So ist es schon sehr verwunderlich, wenn gerade diese Gläubigen in Jesus Christus nicht alle den wirklichen Tag des HERRN ehren, wenn man betrachtet, wie das allgemeine Christentum zu ihrem Tag des Herrn, ihrem ersten Tag der Woche, steht; und was der Herr von unseren jüdischen Brüdern zusätzlich alles erwartet, die doch mit uns in demselben Bund, »dieses Trinkgefäß, das Neue Testament in meinem Blut«, stehen, so möchte doch in uns, den Gläubigen aus den Nationen, die Entscheidung gefestigt werden, diesen siebten Tag als den Tag des Herrn anzuerkennen!

Es ist schon verwunderlich und äußerst traurig, dass es unterschiedliche Lehrmeinungen bezüglich der Heiligen Schrift gibt. Dabei ist es doch offensichtlich, dass die Lehre von Juden her ist, sowohl die der Propheten als auch die der Apostel und dabei ist Jesus Christus der Eckstein. Sind wir nun eine Herde in Jesus Christus oder etwa nicht? Wollen wir nun alles verdrehen und diese Wahrheit ignorieren? Möglicherweise liegt es an den verschiedenen Übersetzungen. Wir könnten Beweisgründe suchen, wieso es zu unterschiedlichen Aussagen und Auffassungen diesbezüglich kam, das aber würde den Kern der Darlegung aufweichen.

Nun zu den Übersetzungen! Sowohl im altgriechischen Grundtext als auch in den ersten Übersetzungen war nie die Rede von einem ersten Tag der Woche als Tag des Herrn. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts hat sich diese Falschübersetzung eingeschlichen. Gravierende Folgen hatte es durch die Übersetzung der King James Bibel aufgrund ihrer weiten Verbreitung. Andere dagegen waren treu und blieben korrekt beim Sabbat. Die Denkweise all derer, die den Sonntag favorisieren, kann nur von der irrigen Auffassung herrühren, dass der Tag der Auferstehung des Herrn Jesus der Tag des Herrn sei.

Darüber wäre viel zu reden, und es würde nur noch mehr verwirren; ein solches Element finden wir jedoch in der Schrift nicht. Wir finden im Wort Gottes keinen solchen Tag, den die Apostel geheiligt oder verehrt hätten. Selbst griechische Übersetzer irren, weil sie das altgriechische Wort »kυριακος – kiriakos« falsch verstehen. Sie verstehen es als Sonntag und so übersetzen sie es dann auch, weil sie das biblische »Kυριακῇ – Kiriaki« neugriechisch als Sonntag verstehen. Das Wort hat aber die Bedeutung von »dem HERRN gehörend oder ihn betreffend« und nicht Sonntag. Wenn wir daraus den Sonntag machen, ist es eine Auslegung aufgrund einer falschen Lehrmeinung und keine Übersetzung. Übrigens steht dieses Wort »kiriakos« in einer anderen Form zweimal in der gesamten Schrift; einmal im Ersten Brief des Apostel Paulus an die Korinther, Kapitel 11, Vers 20 als das dem HERRN gehörende Mahl und in der Offenbarung, Kapitel 1, Vers 10 als der dem HERRN gehörende Tag. Auch heute wird das Wort Gottes bezogen auf den Tag des Herrn nicht übersetzt sondern ausgelegt.

Die Beweisführung: In den Taten der Apostel zeigt uns die Schrift die Praxis der Gemeinde Jesu aus den Nationen. Paulus kam nach Troas. Und wir lesen in den Aposteltaten:

An dem einen [Tag] der Sabbate dann, als sich die Schüler versammelt hatten um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er beabsichtigte, an dem folgenden [Tag] wegzugehen, und er dehnte die Unterredung bis Mitternacht aus.

Die Taten der Apostel, Kapitel 20, Vers 7

Wann waren sie in Troas versammelt um Bot zu brechen? An einem Tag der Sabbate! Was bedeutet nun diese Aussage? Eben an einem von den Sabbaten waren sie zusammen, nicht an einem bestimmten, sondern da die Brüder jeden Sabbat das Mahl hielten, war es irgendeiner der Sabbate. Auch nicht jeden Tag, wie es manche denken; denn sie waren sieben Tage in Troas, und hätten sie es jeden Tag gefeiert, würde hier nicht der Sabbat hervorgehoben. Was haben wir am Anfang in Moses gelesen: Sabbate, eine heilige Ruhe dem Herrn für morgen; Das ist unser heutiger Samstag, eindeutig und klar! An dieser einfachen Übersetzung gibt es nichts zu deuteln. Und wenn wir in der Lehre der Apostel leben, ist für uns der Sabbat »der Tag des Herrn«, an dem wir das Mahl des Herrn nehmen.

Abschließend zur Erläuterung: Da wir nun in Christus, unserem Hohepriester des Neuen Bundes leben, hat sich das Gesetz zwangsläufig geändert. Denn nach dem Gesetz Moses könnte Jesus Christus nicht einmal Hohepriester sein. Die Nationen, die wilden Ölzweige, sind also nicht dem Bund Moses verpflichtet sondern dem Bund Jesu Christi, der nicht nach Aaron berufen wurde sondern nach Melchisedek, dem Priester von Salem! Somit bleiben für die Gläubigen aus den Nationen nach dem Apostelkonzil, wie schon gesagt, nur die vier notwendigen Stücke aus dem Mosaischen Gesetz: sich zu enthalten vom Blutgenuss, vom Erstickten, von der Hurerei und vom Götzenopfer.

Und wo bleibt der Sabbat? Wir alle, Juden und Nationen feiern am Sabbat das Mahl, das dem HERRN gehört an dem Tag, der dem HERR gehört, wie in Troas, und wir verkünden seinen Tod bis er wiederkommt und leben jeden Tag in den Werken, die Gott für uns bereitet hat nach der Führung und Leitung des Heiligen Geistes. Das haben Juden und Nationen gemeinsam! Dass Gott heilig ist erkennt der Gläubige des Neuen Testamentes nicht durch den Buchstaben sondern durch die Leitung des Heiligen Geistes. Nicht der Tag erinnert uns sondern der Heilige Geist zeigt es uns. Somit sind die Gläubigen aus den Nationen dem Wortlaut des ersten Bundes bezüglich des Sabbats nicht verpflichtet. Die Gläubigen aus den Juden aber halten auch den Sabbat aufgrund des ersten, für sie ewigen Bundes nach dem Gesetz Moses’.

Dabei dürfen sie nicht übersehen, dass das Halten des Gesetzes vor Gott nicht gerecht macht; denn was ist das Gesetz ohne Tempel und Opferdienst, und beides hat Gott selbst abgeschafft. Im Dritten Buch Moses, Kapitel 23 lesen wir von den Festen des Herrn, die der Herr für das Volk Israel festgesetzt hat. Und im Vers 32 lesen wir: »… vom Abend bis zum Abend ruht ihr an euren Sabbaten.« Wir sehen hier, dass wir es nicht bestimmen, wann der Sabbat beginnt und endet, sondern der Herr hat es angewiesen. Nicht nach der Zeitfestlegung der Heiden, die einen abgöttischen Ursprung haben; dabei beachten wir auch, dass die Gläubigen aus den Nationen keine eigenständigen Feste haben, die Gott nicht erwählt hat.

Nun wollen wir das Endziel des Ganzen betrachten: Daher wären wir besorgt, dass nur nicht jemals, da die Verheißung, in seine Ruhe hineinzukommen, übrigbleibt, jemand von euch in dem Ruf stehe, dass er zurückgeblieben ist. Denn auch wir haben eine gute Botschaft erhalten, gleichwie jene; doch das Wort der Kunde half jenen nicht, die es hörten, weil es bei denen nicht mit dem Glauben verbunden ist. Denn wir kommen in die Ruhe hinein, da wir glaubten, wie er geredet hat: Wie ich schwor in meinem Zorn: Falls sie in meine Ruhe eingehen werden! Obgleich die Werke vor Grundlegung der Welt erschaffen wurden.

Denn er hat irgendwo hinsichtlich des Siebten so geredet:

Und GOTT ruhte an dem Tag, dem siebten, von allen seinen Werken; und demgemäß wiederum: Falls sie in meine Ruhe eingehen werden! Weil es nun dabei bleibt, dass manche in sie hineinkommen, und die, die zuerst die gute Botschaft gehört haben, durch Ungehorsam nicht hineingekommen sind, bestimmt er wieder einen Tag: Heute, wenn ich mit David sage, nach so langer Zeit, wie man rede: Heute, wenn ihr seiner Stimme gehorchen würdet, würdet ihr eure Herzen nicht verhärten! […] Folglich bleibt dem Volk GOTTES eine selige Ruhe übrig.

Der Brief des Apostel Paulus an die Hebräer, Kapitel 4, Vers 1 – 7, 9

Gedanken über die Sabbatruhe: Wir wissen aus der Schrift, dass Josua das Volk Israel nicht in die Sabbatruhe führen konnte. Diesbezüglich ist die Rede von einem anderen Tag. Nun lesen wir im Schöpfungsbericht: Und es wurde Abend und es wurde Morgen, ein Tag. Fälschlicherweise wird hier oft übersetzt: erster Tag; aber das ist nicht richtig. Wenn es Abend wurde, wurde der Tag zurückgelegt, und wenn es Morgen wurde, wurde die Nacht zurückgelegt. Also begann der Tag im Schöpfungsbericht am Morgen. Und nachdem Gott das Werk vollendete, ruhte er; und es gab keine neue Woche sondern den achten Tag, die ewige Sabbatruhe Gottes, »der Herrliche Morgen«, den auch alle Gläubigen herbeisehnen.

Wenn der Herr sich auf diesen Tag bezieht, zeigt er damit zum einen die Heiligkeit an, die eigene und die des Tages, aber er will unseren Blick viel weiter lenken. Der Sabbat ist ja ein Zeichen! Die Sabbate haben, wie wir sehen, in Bezug auf die Schöpfung einen völlig anderen Ablauf. Und wie lesen wir: … vom Abend bis zum Abend ruht ihr an euren Sabbaten. Wenn Gott uns, ob Juden oder Nationen, die Sabbate als den Tag, der dem HERRN gehört, als Zeichen vor unsere Augen stellt, will er nicht nur seine Heiligkeit damit bezeugen, sondern er will uns auch auf sein Endziel hinweisen, wie er es bei Abraham getan hat, dem er im Glauben die Heilige Stadt, das himmlische Jerusalem, gezeigt hat. Das ist es, wovon Paulus an die Hebräer schreibt. Die Stadt des ewigen Friedens in der Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn. Wo Gott selbst ihr Gott sein wird in ihrer Mitte.

Dieses Jeru-Salem, dessen zwölf Tore die Namen der zwölf Stämme Israels tragen und deren Mauer zwölf Grundsteine hat mit den Namen der zwölf Apostel. Darum spricht die Schrift von Sabbaten, die uns weiterführen und begleiten und dabei bedenken wir, dass mit der Auferstehung das Werk des Herrn nicht abgeschlossen war. Es war noch Nacht, und als der Morgenstern sichtbar wurde, war es noch dunkel, so berichtet es die Schrift. Natürlich gibt es auch eine Sabbatruhe auf dieser Erde, in die Joshua das Volk Israel nicht führen konnte, in die aber ihr Messias, der Joshua vom Himmel her, sie führen wird, in das tausendjährige Friedensreich auf dieser Erde mit dem Heiligen Jerusalem, das sich in Israel befindet. So können wir erahnen, was dieser Ausspruch bedeutet: Seht, denn der Herr gab euch diesen Tag, die Sabbate; damit wir auch auf diese selige Sabbatruhe hingewiesen werden. Der siebte Tag der Schöpfung gehört dem Herrn. Die Sabbate hat Gott den Menschen gegeben. Der Herr Jesus aber ist auch der Herr dieser Sabbate. Er ist der Fürst des Friedens und König von Salem, nach der Ordnung Melchisedeks!

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